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Orenstein & Koppel Fabr. Nr. 366, Baujahr 1899



## Laut Fabriksliste der Firma Orenstein & Koppel wurde die Fabr.-Nr. 366 im Jahr 1899 an die ungarische O&K Niederlassung in Budapest Ullö-ut (Szent Lörincs) als „Lagerlokomotive“ geliefert, von dort an die Landwirtschaftsbahn des Grafen Károly Imre in Nagymágócs bei Oroszhaza verkauft und nach deren Betriebseinstellung 1933 an die O&K Niederlassung Budapest zurückgestellt und an unterschiedliche Verwender vermietet.
1941 erfolgte eine neuerliche Verwendung im Bereich der königlich-ungarischen Festungsbau-Kommandantur in Szolyva in den Nordostkarpaten als Leihlok. Im März 1945 gelangte die O&K 366 als „Rückführ-Räumgut“ in den Bahnhof Mattersburg im Burgenland. Dort wurde ein Rahmenbruch festgestellt und der Wagen ausgereiht.
## In Folge kam die Feldbahnlokomotive in den Bestand der damaligen Österreichischen Staatseisenbahnen und wurde wegen ihrer Spurweite nicht als verwendbare Lokomotive, sondern als Heizkessel inventarisiert.
Nach erfolglosen Bemühungen seitens der Walpersdorfer Ziegelei in Mattersburg, die die kleine Lok erwerben wollte, wurde die O&K 366 in der Zf. Wiener Neustadt konserviert hinterstellt. Nach verschiedensten Standorten, wie der Zf. Wien Ost und Wien Nord landete sie schließlich beim Heizhaus Stadlau, verwahrloste dort zusehends und wurde ihrer vielen Buntmetallteile beraubt.
## Anläßlich der Wiener Internationalen Gartenbauaustellung 1964 (WIG 64) an die Stadt Wien für die Ausstellungsdauer vermietet und am „Sparefroh“-Kinderspielplatz aufgestellt, erfolgte letztlich ein Verkauf der Maschine am 5. 2. 1968 an den Magistrat der Stadt Wien. Nach langwierigen Verhandlungen mit der Stadt Wien konnte das FIM die Lokomotive im Tausch gegen einen für den Spielplatz adaptierten Straßenbahnwagen erwerben. Der Tausch der Fahrzeuge fand am 18. 12. 1970 statt.
Die Aufarbeitung begann im Jänner 1971 und war umfangreich. Nicht nur der Kessel wurde neu angefertigt, sondern auch Führerhaus, Bremsanlage, Kesselverkleidung, Schornstein, Aschkasten, Sandkasten, Achsen, Gegenkurbeln und vieles mehr.
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Zum 25-jährigen Jubiläum des FIM im Jahre 1990 konnte die Lokomotive wieder mit eigener Kraft auf den Gleisanlagen in Freiland fahren und ist seitdem erklärter Liebling der Besucher.

FIM Inv-Nr. 101
Bauart: Bt-n2; O&K-Patent-Steuerung
Hersteller: Orenstein & Koppel, Berlin-Drewitz, Fabr.-Nr. 366
Neubaukessel: Ing. Otto Berger, Wien 20, 1976
Baujahr 1899, für Graf Karoly Imre in Nagymagocs (Ungarn)
Leistung: 15 kW
Gewicht: 5,5 t




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